Auf gehts in die neue Saison
Am Freitag, den 1. Oktober 2021 geht es wieder los. Endlich werden wieder fleißig Punkte für die Meisterschaft gesammelt. Nach der letzten zuschauerlosen Saison sind erstmals auch wieder Besucher zugelassen; bis zu 3000 an der Zahl. Leider sind wir noch immer weit entfernt von der Vor-Corona-Normalität, aber es ist doch immerhin ein Lichtblick. Wie lange diese stattliche Besucherzahl erlaubt sein wird muss man abwarten, denn die Härteprobe bezüglich der Pandemie steht uns im Herbst und Winter ja erst bevor. Gut möglich, dass die Besucherzahl wieder stark zurückgefahren werden muss, da es ja leider immer noch eine Großzahl von nichtgeimpften Menschen gibt. Auch eine mögliche 2G-Entscheidung könnte für sie das Aus für den Besuch der Spiele bedeuten. Hier gilt es das Beste zu hoffen und dem EC die Daumen zu drücken, dass wirtschaftlich nichts anbrennt.
Neben dem Ausblick der Zuschauerentwicklung unter diesem Gesichtspunkt, steht natürlich auch das sportliche Abschneiden im Vordergrund. Wo kann sich der EC diesmal einordnen? Werden wir Spaß bei den Spielen haben oder müssen wir Frust schieben? Was bringen die vielen neuen Spieler zustande? Werden sie zu einer eingeschworenen Mannschaft zusammenwachsen und wie schnell kann das geschehen? Viel Fragen stehen – eigentlich wie immer – an Anfang einer neuen Saison.
Acht Spiele hat es in der Vorbereitung gegeben, ergebnistechnisch mit einem recht überschaubaren Erfolg. Drei Siegen stehen fünf Niederlagen gegenüber, bei einem immerhin positiven Torverhältnis von 25:22. Persönlich habe ich nur drei Partien davon mit eigenen Augen gesehen und muss gestehen, dass ich nicht hellauf begeistert war. Zu viele Missverständnisse, zu viele individuelle Fehler, zu viele Chancen versiebt, zu wenig Duck im Powerplay, zu wenig technische Finesse, zu wenig Präsenz der Kontingentspieler.
Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Man hat auch gesehen/gelesen, dass sich während der Vorbereitung die Leistungskurve in die richtige Richtung bewegt hat. Die Mannschaft konnte sich steigern und hat zuletzt auch einige sehenswerte Spielzüge hingelegt. Wozu das alles reichen wird. muss man abwarten. Im Forum haben schon einige geschrieben, dass man die bisherigen Spiele nicht überbewerten sollte, weder in negativer noch in positiver Hinsicht. Das ist bestimmt richtig, doch sind diese Spiele der einzige Gradmesser, den man bis jetzt an der Hand hat, um die Leistung der Mannschaft zu beurteilen.
Die „Fachleute“ des Sonderhefts der Eishockey News haben unseren EC als einen „Playoff-Aspiranten“ bezeichnet. Genaugenommen bedeutet dies ein Anwärter auf Platz 10, der berechtige Hoffnung auf die Playoffs lässt. Dieses Attribut tragen neben dem EC noch Crimmitschau, Dresden, Freiburg und Weißwasser. Besser eingeschätzt werden die „Top-6-Kandidaten“ Heilbronn, Kaufbeuren und Landshut sowie die Titelkandidaten Frankfurt, Ravensburg und der irgendwo dazwischen liegende „Top-Favorit Kassel“. In die „Außenseiter“-Rolle drängt man in diesem Jahr den EC Bad Tölz, Bayreuth und Aufsteiger Selb.
Schaut man mit dem Wissen der Vorbereitungsspiele auf diese Einschätzung, so könnte man schon anderer Meinung sein. Von den „Außenseitern“ hat sowohl Bayreuth als auch Selb keine schlechten Leistungen/Ergebnisse gezeigt, während der Titelkandidat Frankfurt – auch bedingt durch seine Corona-Fälle – nicht meisterlich geglänzt hat. Landshut hat dagegen eher wie ein „Top-Favorit“ als ein „Top-6-Kandidat“ ausgesehen, was auch die Vielzahl der qualitativ hochwertigen Zugänge erwarten lässt. Aber Vorbereitung ist eben nicht Meisterschaft und über die lange Zeit der Saison wird sich vieles noch einpendeln.
Auch bei uns sollte noch einiges wachsen, bevor wir eine endgültige Prognose über die mögliche Stärke der Roten Teufel abgeben. Ich muss zugeben, dass mir im Spiel gegen Freiburg (1. Drittel) auch die Bemerkung rausrutschte: „Wir werden in dieser Saison nicht viel zu lachen haben!“ und dann nahm das Match im 2. Drittel einen ganz anderen Verlauf.
Es ist eigentlich wie immer: Wir Fans hoffen auf eine Knaller-Saison, wollen mindesten die Playoffs und dort möglichst die erste Runde überstehen. Daneben wünschen wir uns wohl auch, dass der EC unserem Lieblingsgegner kräftig in die Suppe spuckt und die Meisterschaft versaut. Wenn dann auch noch Kassel geschlagen werden kann, wäre die Saison ein voller Erfolg. Aber so weit sind wir noch lange nicht. Jetzt heißt es erstmal aus dem Freitag eine „Freutag“ zu machen und gegen Landshut etwas Zählbares einfahren. Das wäre schon eine super Einstimmung auf die kommende Saison. Und wenn‘s nicht gelingen sollte, dann bleibt immer noch der Sonntag gegen Weißwasser. Zwei Heimspiele zum Saisonauftakt geben zumindest die Möglichkeit endlich wieder langvermisste Eishockeyatmosphäre aufzusaugen. Drücken wir dem EC die Daumen für einen guten Auftakt und eine erfolgreiche Saison.
Euer
Teck
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