Das Viertelfinale
Ach, tatsächlich… die Eishockeysaison 20/21 läuft ja noch! In Bad Nauheim hat man schon lange damit abgeschlossen. Selbst in der Tageszeitung tröpfeln nur noch vereinzelt Infos von unserem Sport, jedenfalls den EC betreffend. Heute standen beispielsweise wieder so mitreißende Headlines wie „Ex-Teufel im DEB-A-Kader“ oder „Drei EC-‚FöLis‘ im U18-WM-Kader!“ im hinteren Teil des Lokalsports.
„Ja und...?“ möchte man da gerade fragen. Von all den genannten haben null davon beim EC eine Eishockeyausbildung genossen. Sie durften – vielleicht auch mussten(?) – halt mal hier ein paar Spiele abreißen. Das ist alles. Sie als Ex-Teufel zu bezeichnen, ist da schon etwas … naja… dick aufgetragen. Warum sollten wir EC-Fans uns von solchen Headlines beeindrucken lassen? Sie sind genauso berauschend wie der „Titelgewinn“ der fairsten Mannschaft der Saison. Wenig weiter oben ist noch zu lesen, dass Simon Gnyp, einer der etwas besseren Verteidiger unseres diesjährigen Defensiv-Hühnerhaufens, nach Ingolstadt wechselt und somit im kommenden Jahr die Roten Teufel nicht mehr unterstützen wird.
Aber gut - für die nächste Spielzeit muss sowieso sehr stark umgebaut werden. Der Anfang mit den Verlängerungen von Felix Bick, Stefan Reiter sowie den Verträgen von Marc El-Sayed, Tomas Schmidt und Andreas Pauli kann sich ja schon mal sehen lassen. Über Hohmann sollte man hier schon kein Wort mehr verlieren und für die meisten Fans bleiben die Taschentücher wegen des Karriereende von Daniel Ketter auch ziemlich trocken.
Was jetzt noch in dieser Saison passiert, werden wir bestimmt mit einem Auge verfolgen, der eine oder andere vielleicht sogar mit einigem Interesse. Die Frage, ob und wenn, wer, die DEL2 Richtung Elite-Liga verlässt, ist ja prinzipiell schon etwas, was den geneigten Eishockey-Fan interessiert. Am Freitag ist ganz sicher das Spiel Bietigheim vs Frankfurt in unserem Fokus. Nur drei Siege braucht man diesmal um eine Runde weiterzukommen. Mein Sympathien liegen hier eindeutig bei den Steelers – und das nicht nur für die erste Runde.
Dennoch ist Kassel angesichts der Leistungen in der Hauptrunde sicherlich der größte Favorit. Käme es so, dann wäre es für Frankfurt bitter, wo man doch seit Jahren nur auf diese Playoffs hingearbeitet hat. Dennoch hielt sich mein Mitgefühl in Grenzen. Seit nun mehr zehn Jahren haben wir uns (bis auf die erste DEL2 Saison) daran gewöhnt unserer hessischen Konkurrenz als Gegner mindestens viermal in der Saison entgegenzutreten. Es könnte sein, dass wir ab kommender Saison eine dieser kurzen Anreisen vermissen werden. Ob es der Ausflug in die Fuldaauen oder der Katzensprung an den Kaiserleikreisel sein wird, bleibt abzuwarten.
Aber vielleicht dauert es ja auch noch ein Jahr länger, bis einer der beiden sich verabschiedet. Sollten sie beide mal weg sein, wäre es schon ein kleiner wirtschaftlicher Verlust… doch damit muss man in Bad Nauheim nicht nur rechnen, sondern sich frühzeitig darauf einstellen.
Allen interessierten Playoff-Zaungästen wünsche ich viel Spaß für die kommenden Wochen. Wir können ja relativ gelassen das Kommende mitverfolgen. Das Team, dass ich am liebsten ganz oben sehen würde: Die Steelers!
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