Eine Niederlage, die Mut macht
Was für ein Hammerspiel gestern Abend im CKS. Mit den Vorbereitungsspielen im Hinterkopf, eine nie und nimmer erwartete Leistungssteigerung von unserem Team. So stark hätte ich sie selbst mit einer guten Portion Optimismus nicht vermutet. Endlich durften wieder Zuschauer bei Punktspielen dabei sein. Es wurde ein Festtag. Genau wie ich in meinem Vorschau-Post gehofft hatte. Aus dem Freitag wurde ein Freutag. Und das ging schon los mit der tollen Choreo. Man merkte, wie happy alle waren wieder ins Stadion zu dürfen.
Es wurde ein absolut verrücktes Spiel. Landshut wie erwartet druckvoll und mit einer Effizienz, die schon erschreckend war. Leider hatte Felix Bick – einer, der uns schon so oft den Hintern gerettet hat – gestern nicht seinen Glanztag. Mindestens drei der fünf Tore aus dem Spiel heraus hätte er an einem Sahnetag gehalten. Aber das ist keine Kritik an ihm. Jeder hat auch mal einen Durchhänger. Genauso gut könnte man die vielen ungenutzten Chancen der Teufel kritisieren. Doch das wäre der komplett falsche Ansatz.
In diesem Spiel muss man die gute Leistung des Teams in den Vordergrund stellen. Eine solche Power, das schwindelerregende Tempo – und das über das gesamte Spiel (!) – die tollen Pässe, der Fight, das fast perfekte Umschalten von Verteidigung auf Angriff, die Tugend immer wieder den Ausgleich zu schaffen… einen besseren EC Bad Nauheim haben wir, meiner Meinung nach, seit Jahren nicht mehr im CKS gesehen. Das erinnerte an echte Glanzzeiten, an die Saisons 1988/89, 1998/99 oder 2003/04.
Einen Spieler aus dieser Mannschaft herauszuheben wäre nicht angebracht. Ich habe diesmal keine gesehen, der nicht alles in die Waagschale geworfen hat. Das gilt für unsere neuen Kontingentspieler, für die „Alteingesessenen“, die Youngster und auch den Tryout-Spieler. Sie alle waren top motiviert, top engagiert und top eingestellt. Sicher auch ein Verdienst von unseren Neu-Headcoach. Ihm sollten wir gratulieren zu den gelungenen Auftakt – auch wenn dabei nur ein Punkt herausgesprungen ist. Ich denke Harry weiß genau, wo er die kommende Woche den Hebel ansetzen muss. Chancenverwertung verbessern, Felix trösten und vor allem drei gegen drei für eine Overtime trainieren. Diese Minuten waren die einzigen, wo man nicht zufrieden sein konnte. Aber geschenkt! Es überwiegt eindeutig die Freude und der Spaß, den dieses Match gemacht hat.
Jetzt in Euphorie zu verfallen wäre ebenso unangebracht, wie den Stab über der Mannschaft nach der Vorbereitung zu brechen. Es war das erste Spiel, es war erstmals wieder mit Zuschauern, es ging gegen einen der Top-Favoriten… es war einfach eine außergewöhnliche Situation. Dass der EC in solchen Spielen auch außergewöhnliche Leistungen zeigt, kennen wir auch aus der Vergangenheit. Jetzt gilt es diese Form schon morgen gegen einen anderen Club erneut zu zeigen. Wenn es gelingt diese Performance in den Liga-Alltag zu transportieren, dann braucht einem nicht bang sein. Dann gelingt am Sonntag schon der erste Sieg und die Playoffs sollten auch in Reichweite sein. Noch warten wir ja auch auf die Rückkehr der Verletzten und Fölis.
Grund für Optimismus ist also durchaus gegeben. Euphorie behalte ich mir aber für eine Zeit vor, wo sich das Team schon langfristiger bewährt hat. Trotzdem: es ist soooooo schön wieder im Stadion sein zu können!
Bis zum Sonntag…
Euer
Teck